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Image generated on Midjourney by Stephan Kochen. Prompt: Modern car in a village, view of two houses

Carsharing auf dem Land – Das ewige Problem der Carsharing-Anbieter

Stephan Kochen2023-03-09

Die Anzahl von Carsharing-Nutzern steigt. Gleichzeitig steigt aber auch der Bestand and Privatfahrzeugen in Deutschland stetig weiter. Dabei soll Carsharing doch zu weniger Autos führen! Das Problem: Carsharing Anbieter können in Gebieten, in denen die meisten Autos eingespart werden könnten, kein profitables Geschäftsmodell aufbauen. Ein Henne-Ei Problem. Aber jetzt gibt es eine Lösung für Carsharing auf dem Land.

Die Zahl der Carsharing-Nutzer steigt, aber auch der Fahrzeugbestand

Carsharing verspricht, dass wir mit weniger Autos auskommen, wenn wir sie teilen. Der Bundesverband CarSharing (BCS) hat dazu verschiedene Studien zusammengefasst. Danach werden durch Carsharing bis zu 20 Fahrzeuge eingespart! Auch wenn aktuellere Zahlen etwas vorsichtiger sind als etwas ältere Studien, ist das Einsparpotential enorm.

Und in der Tat steigen sowohl die Zahlen der Carsharing-Nutzer und -Fahrzeuge in Deutschland rapide an. Laut BCS solle es 2023 annährend 4,5 Mio. Carsharing-Nutzer geben (wobei die Daten nicht überschneidungsfrei sind). Diese teilen sich anbieterübergreifend ca. 34.000 Fahrzeuge.

Das Versprechen, Fahrzeuge zu reduzieren, kann die Branche aktuell jedoch nicht einhalten. Denn nicht nur die Anzahl der Carsharing Fahrzeuge ist gestiegen, sondern auch die Anzahl der zugelassenen Privatfahrzeuge steigt in Deutschland seit 10 Jahren kontinuierlich an.

Wieso zeigt sich der Effekt des Carsharing denn nicht auf deutschen Straßen?

Das Carsharing-Problem auf dem Land

Dort wo wir das größte Einsparpotential an Fahrzeugen hätten – nämlich in ländlicheren Gebieten Deutschlands – können kommerzielle Carsharing-Anbieter keinen Fuß fassen.

Auf dem Land sind die Wege weiter und viele Menschen sind auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen, um zur Arbeit zu kommen und unterwegs noch die Kinder in die Kita zu bringen. Zudem lassen Dichte und Frequenz des ÖPNV oft kein komfortables Fortkommen zu. Auto ist hier Pflicht und häufig mehr als eins pro Haushalt!

Das Geschäftsmodell kommerzieller Carsharing Anbieter, wie Miles oder Sixt Share, kann hier nicht profitabel etabliert werden. Diese Anbieter sind auf eine hohe Bevölkerungsdichte im Nutzungsgebiet angewiesen, die ländliche Gebiete nicht zu bieten haben.

Ausschlaggebend für den Carsharing-Erfolg ist die Fahrzeugauslastung, also die Zeit, in der das Fahrzeug umsatzbringend verwendet wird. Durch eine hohe Auslastung müssen monatliche Fixkosten wie teure Neuwagen-Leasingraten und Versicherungsraten gedeckt werden. Wohnen weniger Menschen im fußläufig erreichbaren Einzugsgebiet eines Fahrzeugs, kann die Auslastung diese Kosten nicht decken.

Zudem sind operative Kosten von Carsharing Anbietern für Reinigung, Wartung und Werkstattfahrten sehr hoch. In Städten können diese manuellen Tätigkeiten besser auf mehrere Fahrzeuge verteilt werden. Der BCS weist deswegen auch im einem Leitfaden darauf hin, dass sich neue Carsharing-Anbieter auf längere ehrenamtliche Tätigkeiten einstellen sollten. Auf dem Land werden also Carsharing-Enthusiasten benötigt, die die Kosten und Leistungen zunächst übernehmen, denn für kommerzielle Anbieter lohnt sich das nicht.

Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz: In den Gebieten mit der größten Fahrzeugdichte und dem größten Einsparpotential gibt es die wenigsten Carsharing-Fahrzeuge. Aber ohne gute Alternativen zum eigenen Fahrzeug bestehen keine guten Gründe, seinen Erst- oder Zweitwagen abzuschaffen. Ein Henne-Ei Problem.

Grafik zeigt das Verhältnis der Anzahl privater Fahrzeuge zur Anzahl von Carsharing-Fahrzeugen in deutschen Bundesländern

Eigene Darstellung mit Daten von Statista und ADAC (2021 und 2022): An den Orten mit der höchsten Dichte an Privatfahrzeugen gibt es die geringste Dichte an Carsharing-Fahrzeugen

Eine Lösung für das Carsharing-Problem auf dem Land

Wie können wir also das Henne-Ei Problem von Carsharing auf dem Land lösen? Ein Lösungsansatz hierfür ist es, den ohnehin üppigen Bestand an Privatfahrzeugen zu nutzen!

Die überwiegende Anzahl an Autobesitzern in Deutschland sind bereit, ihr Fahrzeug an Leute zu verleihen, die sie kennen. Auch wenn der Erstwagen wohl häufig zum Teilen nicht zur Verfügung steht, können jedoch Zweitwagen und Drittwagen unter Freunden und Nachbarn geteilt werden.

Das Problem beim Autoverleihen unter Freunden und Nachbarn besteht überwiegend in der Versicherung. Denn niemand möchte Knartsch unter Freunden oder Nachbarn, wenn etwas mit dem Auto passiert oder sich die Schadenklasse verschlechtert. Dagegen schützt leider auch nicht, den Fahrer in die eigene Versicherungspolice aufzunehmen.

Stattdessen können aber teilwillige Autobesitzer auf dem Land mit Leih dir mein Auto ihre eigene Carsharing-Community gründen und Freunde und Nachbarn dazu einladen. Beim Verleihen des Autos ist der Wagen und der Schadenfreiheitsrabatt dann rundum durch unseren Versicherungspartner VHV Allgemeine Versicherung geschützt und deswegen gibt es im Fall des Falles untereinander auch keinen Ärger.

-> mehr zur Versicherung erfahrt ihr hier

Leih dir mein Auto ist für Autobesitzer kostenlos. Autoleiher zahlen pro Leihtag eine Gebühr ab 9,90 EUR die Haftpflichtversicherung, Kaskoversicherung und den Schutz des Schadenfreiheitsrabatts beinhaltet.

So funktioniert Carsharing auch im ländlichen Raum.

Dieser Artikel stellt keine rechtliche Beratung oder Versicherungsberatung dar, sondern fasst lediglich andere Internetartikel bzw. unsere Arbeit zusammen. Es wird keine Haftung übernommen.

Mit Leih dir mein Auto kannst du dein Auto ganz einfach und sicher an deine Freunde und Nachbarn verleihen.

Kostenlos für Autobesitzer und zum Bruchteil der Kosten eines Mietwagens für Leiher.


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